26.03.2024

Sinnesgarten für Menschen mit Demenz

Vertretungen der Gemeinden Berndorf, Obertrum, Mattsee und Seeham trafen sich in Mattsee, um den „(Dr)Auszeitgarten“ und dessen Konzept kennenzulernen.

Sinnesgarten für Menschen mit Demenz

Vertretungen der Gemeinden Berndorf, Obertrum, Mattsee und Seeham trafen sich in Mattsee, um den „(Dr)Auszeitgarten“ und dessen Konzept kennenzulernen.

Hinter dem (Dr)Auszeitgarten steht ein besonderes Konzept: Dieser Garten beim örtlichen Seniorenheim ist umzäunt und steht insbesondere Menschen mit Orientierungsproblemen offen. Er soll ihnen eine gefahrlose Bewegung ermöglichen – während deren Betreuungspersonen (zum Beispiel bei Kaffee und Kuchen) entspannen können.
Initiiert wurde dieses 2020 abgeschlossene, innovative Projekt von der damaligen Sozialbeauftragten von Mattsee, Christine Mörth, und dem Sozialen Dienst Mattsee, gefördert von LEADER und vom Land Salzburg. Dafür wurden große Bäume entfernt und stattdessen niedrige Büsche gesetzt. Geschwungene Wege regen zur Bewegung an, Sitzbänke laden zum Sonnetanken ein.

Vier Gartentypen für unterschiedliche Bedürfnisse

Um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse älterer Menschen mit Demenz reagieren zu können, ist der ideale Sinnesgarten eine Kombination aus vier Gartentypen: dem Begegnungsgarten, dem Entspannungsgarten, dem Aktivitätengarten und dem sensorisch-anregenden Garten. Auf diese Weise kann jeder einen Platz im Sinnesgarten finden, wo er sich wohlfühlt.

1. Sozialer Kontakt im Begegnungsgarten

Im Begegnungsgarten kommen Menschen mit Demenz, Angehörige, Bekannte, Betreuende, aber auch Bewohner der Nachbarschaft zusammen. Gemeinsame Tagesaktivitäten können dort organisiert werden. Der Garten bietet auch Stellen, an denen die Bewohnerinnen und Bewohner allein sein können, also Rückzugsorte wie versteckte Sitzecken. Der Garten bietet außerdem Möglichkeiten für Enkelkinder zum Spielen. All dies können ältere Menschen sichtbar genießen.

2. Zur Ruhe kommen im Entspannungsgarten

Im Entspannungsgarten können die Besucherinnen und Besucher zur Ruhe kommen. Natur und Freiluft wirken Stress entgegen. Das Sonnenlicht vermittelt das Gefühl von Wärme. Man kann einfach auf einer Bank sitzen und die Umgebung genießen.

3. In Bewegung kommen im Aktivitätengarten

Im Allgemeinen ist die ältere Generation mit Arbeiten im Gemüse-, Kräuter- oder Obstgarten vertraut. Jede Aktion, zu der ermutigt wird, trägt zur Lebensqualität bei.

4. Sich erinnern im sensorisch-anregenden Garten

Im sensorisch-anregenden Garten werden Elemente hinzugefügt, die zur Wahrnehmung des Bewohners bzw. der Bewohnerin beitragen. Jedes Element hat im Garten einen individuellen Wert. Das Element ist auf eine Erinnerung z.B. aus der Kindheit ausgerichtet, sorgt aber indirekt auch für Bewegung. Das Sehen dieser Elemente weckt Erinnerungen und bietet Diskussionsthemen. Diese Art von Gespräche entsteht durch die Interaktion zwischen den Bewohnenden, den Betreuenden und der Umgebung, wodurch die Bewohnerinnen und Bewohner im Hier und Jetzt gehalten werden.

Kontakt
Dr. Anita Moser
Tel: 0662-872691-18
E-Mail: [email protected]

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