18.12.2024

Jugendliches Engagement ist wertvoll!

Jugendliche für soziales Engagement sensibilisieren und ihnen politische Beteiligung ermöglichen: Die Gemeindeentwicklung hat dazu vier Angebote entwickelt und durchgeführt. Mit Jahresende laufen diese erfolgreichen Projekte aus. Wir ziehen Bilanz.

Jugendliches Engagement ist wertvoll!

Jugendliche für soziales Engagement sensibilisieren und ihnen politische Beteiligung ermöglichen: Die Gemeindeentwicklung hat dazu vier Angebote entwickelt und durchgeführt. Mit Jahresende laufen diese erfolgreichen Projekte aus. Wir ziehen Bilanz.

Bis Ende 2024 engagierten sich landesweit 2.046 Jugendliche im Rahmen der Jugendprojekte „Mitmischen im Dorf“, „Mitmischen und Aufmischen im Dorf“, „Jung trifft Alt“ und „Jung hilft Alt“ sozial und politisch. Die Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk führte diese Projekte in enger Zusammenarbeit mit Schulen und Gemeinden durch. Für eine Weiterführung müssten nun neue Strukturen aufgebaut werden, deshalb laufen sie mit Jahresende aus.

Soziale Kompetenz von Jugendlichen fördern

Der Grundstein für die Jugendprojekte wurde vor 15 Jahren mit dem Projekt „Jung trifft Alt“ gelegt, das Dr. Anita Moser von der Gemeindeentwicklung in Kooperation mit der youngCaritas ins Leben gerufen hat. Das Ziel: Jugendliche besuchen regelmäßig ältere Menschen in Seniorenheimen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Vereinsamung. Durch gemeinsame Spaziergänge, „Mensch ärgere Dich nicht“-Spiele, Gespräche oder Kuchenbacken brachten die jungen Menschen Abwechslung in den Alltag der Seniorinnen und Senioren. Sie lauschten den Geschichten der älteren Generation, übten sich in Geduld und erkannten, wie bereichernd der Austausch mit Älteren sein kann. „Dieses generationenübergreifende Projekt hat wundervolle Beziehungen zwischen Jung und Alt hervorgebracht, die weit über die Projektdauer hinaus bestehen. Eine Schülerin, die mittlerweile Ärztin ist, besucht noch immer jene Seniorin, die sie damals betreut hat – auch nach 10 Jahren“, erzählt Heidelinde Grall-Seeleitner, Leiterin vom Betreuten Wohnen in St. Johann.

Aus „Jung trifft Alt“ ist vor drei Jahren ein weiteres Jugendprojekt in Kooperation mit dem Diakoniewerk Salzburg, dem Raiffeisenverband Salzburg und der Landespolizei Salzburg hervorgegangen, das Generationen zusammenbrachte: „Jung hilft Alt“. 138 Jugendliche aus dem Lungau, Pongau und Pinzgau gaben dabei digitales Wissen an Ältere weiter. Als Patinnen und Paten beantworteten sie Fragen rund um Handy und Laptop und trugen somit zur Steigerung der digitalen Kompetenz von älteren Menschen bei. Waltraud Bauer, eine Seniorin, die bei „Jung hilft Alt“ im Lungau teilnahm, berichtete in einem Fernsehbeitrag von RTS: „Das war für mich eine völlig neue Lebenserfahrung. Ich wollte vieles lernen, und die Jugendlichen tun sich damit viel leichter als wir Älteren – für uns ist das alles oft eine Herausforderung. Ich habe viel gelernt.“

Spannender Dialog zwischen Politik und Jugend

Neben der Förderung des Generationendialogs setzten sich zwei weitere Projekte mit der politischen Bildung von Jugendlichen auseinander. Vor sieben Jahren startete die Gemeindeentwicklung in Kooperation mit akzente Salzburg mit „Mitmischen und Aufmischen im Dorf“ für die 6. Klasse Oberstufe, drei Jahre später folgte – in Kooperation mit dem Biosphärenpark Lungau – „Mitmischen im Dorf“ für die 4. Klasse der Neuen Mittelschule (NMS) und des Gymnasiums. In Politikworkshops erhielten 1.326 Jugendliche politisches Wissen. Bei Besuchen des Gemeindeamtes, des Landtags und des österreichischen Parlaments gewannen sie Einblicke in den Alltag der verschiedenen politischen Entscheidungsebenen. Sie tauschten sich mit politischen Entscheidungsträgern aus und entwickelten Projektideen gemeinsam mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie mit Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern. So entstand ein spannender Dialog zwischen Politik und Jugend, wie die Bürgermeisterin von Göriach Waltraud Grall bestätigt: „Ich habe das Projekt ‚Mitmischen im Dorf‘ als sehr positiv erlebt, weil die Jugendlichen einen Einblick erhalten haben, wie Gemeinde funktioniert und wo sie ihre Wünsche und Vorstellungen deponieren können. Die Gemeinde hat auch Einblick in die Wünsche der Jugendlichen bekommen. Tatsache ist, dass man nur erahnen kann, was den Jugendlichen im Ort fehlt, zu den Informationen kommt man nur, wenn man direkt mit ihnen spricht. Dieses Projekt hat eine Verbindung geknüpft, die ich als sehr positiv erachte. Auch wenn die Wünsche nicht immer umgesetzt werden können, allein der Austausch ist eine Bereicherung für die Gemeinde und baut auch bei den Jugendlichen Barrieren ab. Politik wird so greifbar gemacht!“

Einige Ideen der Jugendlichen konnten im Laufe der Jahre realisiert werden: In St. Michael im Lungau gründete die Gemeinde einen Jugendrat, in der Gemeinde Straßwalchen wurde die Initiative JAS (Junge aktive Straßwalchner) belebt, die Jugendlichen beteiligten sich bei der Gestaltung des Jugendraums in St. Martin bei Lofer, in St. Johann entstanden Gemeinschaftsbeete, in Eben im Pongau wurde eine Büchertauschbörse ins Leben gerufen – um einige Beispiele zu nennen. Dass man zukünftig auf die enge Zusammenarbeit von Schulen und Gemeinden verzichten muss, bedauert Dr. Anita Moser von der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk: „Schulen und Gemeinden sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Unsere Jugendprojekte haben zu den Partnerschaften und somit zur Schul- und Gemeindeentwicklung einen wertvollen Beitrag geleistet.“

Kontakt
Mag. Silvia Risch
Tel: 0662872691-23
E-Mail: [email protected]

Fotos: GE und akzente Salzburg

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