02.06.2022
Dritte Orte
Nicht erst, aber besonders auch seit der Corona-Pandemie ist klar, wie bedeutsam für uns der Kontakt zu anderen Menschen ist. „Dritte Orte“ bieten Chancen und Raum für Begegnung und Engagement.
Dritte Orte
Nicht erst, aber besonders auch seit der Corona-Pandemie ist klar, wie bedeutsam für uns der Kontakt zu anderen Menschen ist. „Dritte Orte“ bieten Chancen und Raum für Begegnung und Engagement.
Diese Entwicklung ist vielen – nicht erst seit Corona – bekannt: Vielerorts entfallen fußläufige Wege, weil Geschäfte, Gasthäuser, Bankfilialen oder Pfarrhäuser schließen und die Menschen zunehmend „automobil“ sind. In Zeiten der Digitalisierung und der Globalisierung, des abnehmenden sozialen Zusammenhalts, zunehmender Individualisierung, Einsamkeit und Singlehaushalte bieten „Dritte Orte“ Chancen und Raum für Begegnung, für Nähe und Verständnis, Echtheit und Erlebbarkeit. Sie sind ein Ort für Begegnung, Engagement, Bildung, Kultur, Geselligkeit. Sie schaffen Freiräume für kreative Ideen und Dialog. Dort ist es möglich, Netzwerke und Kooperationen zu bilden. Sie fördern das Engagement und wirken der demokratiegefährdenden gesellschaftlichen Spaltung entgegen.
„Dritte Orte“ konkret
Dritte Orte können öffentliche Räume sein, aber auch halböffentliche Orte wie Bibliotheken, Bildungseinrichtungen, Jugendzentren, Sport- oder Kulturstätten mit ihren Außenbereichen. Dritte Orte sind bedarfsorientierte Räume mit funktionaler Mischung: Alte und Junge, Kultur und Reparieren, Musik und Nähen, Tanzen und Diskutieren, Kinderbetreuung und Bildung. Sie sind offene Räume mit gewissen Spielregeln und einem notwendigen Minimum an Organisation. Sie sind sozial relevante, attraktive Treffpunkte, konsumfreie Orte, einladend und zum Wohlfühlen. Durch Austausch und Vernetzung entstehen Neues und Engagement. Sie sind inspirierende Begegnungs- und Experimentierräume.
Initiative der Gemeindeentwicklung
Die Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk legt den Fokus auf Begegnung. Die relevante Frage dabei ist, ob diese Orte einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten und möglichst vielen Menschen zugutekommen. Wichtig sind eine gute Erreichbarkeit, ein niedrigschwelliger Zugang, erweiterte Öffnungszeiten, eine einladende Atmosphäre und Gestaltung, eine gute technische Ausstattung sowie eine Einbindung in die Stadt-/Dorf- bzw. Regionalentwicklung. Die Gemeindeentwicklung fördert und begleitet unbürokratisch Maßnahmen, die das Vertrauen und den Zusammenhalt zwischen Bürgerinnen und Bürgern in Salzburger Gemeinden stärken.
Weitere Infos und gute Beispiele aus Österreich und Deutschland gibt es hier.
Kontakt
Alexander Glas
Tel: 0662-872691-13
E-Mail: [email protected]